RETTUNGSDIENSTBEDARFSPLANUNG
Die rettungsdienstliche Bedarfsplanung umfasst verschiedene, aufeinander aufbauende Planungskomponenten. Beginnend mit der
Standortplanung, die eine flächendeckende Versorgung mit rettungsdienstlichen Leistungen innerhalb der vorgegebenen Hilfsfrist sichert, über die
Fahrzeugbemessung, welche die zur Bedienung des Einsatzaufkommens notwendige Fahrzeuginfrastruktur mit hoher Bediensicherheit garantiert bis zu einer
Personalvorhaltung, die den Personalbedarf entsprechend der arbeitsrechtlichen und tarifvertraglichen Vorgaben ermittelt.
STANDORTPLANUNG
Um eine flächendeckende Versorgung bei gleichzeitiger Bedarfsgerechtigkeit zu gewährleisten, überprüfen wir die bestehende
Standortsituation und erstellen Standortkonzepte auf Basis von
-
Fahrzeitsimulationen
-
Realbefahrungen
-
mathematischen Optimierungsmethoden
-
und gutachterlicher Erfahrung.
Aufnahme der bestehenden Rettungsdienstinfrastruktur
Die präzise Erfassung und Analyse der bestehenden Rettungsdienstinfrastruktur ist der erste Schritt zu einer optimierten Einsatzplanung. Mit einer detaillierten Bestandsaufnahme erhalten Sie einen klaren Überblick über Standorte von Rettungswachen, Fahrzeugen und Ressourcen.
Straßennetz und Planungsgeschwindigkeiten
Die Ermittlung planerischer Erreichbarkeiten ist die Grundlage einer jeden Standortprüfung.
Dabei spielen das Straßennetz und die Berücksichtigung realistischer Planungsgeschwindigkeiten eine zentrale Rolle.
Durch die Integration von detaillierten Straßeninformationen und spezifischen Geschwindigkeitsvorgaben – die je nach Straßentyp, Relief, Verkehrsaufkommen und anderen Faktoren variieren – lassen sich die planerischen Erreichbarkeiten transparent und nachvollziehbar aufzeigen.
Standortprüfung mit Hilfe von mathematischen Methoden der ganzzahligen Optimierung
Mit Hilfe von mathematischen Methoden der ganzzahligen Optimierung ist es u.a. möglich zu errechnen:
-
Wie viele Standorte mindestens für eine vollständige Flächendeckung (Location Set Covering Problem)
-
welche Standortkombination bei einer vorgegebenen Anzahl an Standorten die maximale Flächendeckung erreicht (Maximum Covering Location Problem)
Dabei gibt es die Möglichkeit, die Methode als
-
Greenfield oder einer
-
Brownfield
vorzunehmen.
Greenfield bedeutet die Berechnung „auf der grünen Wiese“, es erfolgt keine Berücksichtigung von bestehender Infrastruktur und anderen Nebenbedingungen
Brownfield bedeutet die Berechnung mit Berücksichtigung von Nebenbedingungen z.B. existierenden Wachen, Ausschluss von Gebieten oder der Festlegung von bestimmten Gebieten, in denen ein Standort liegen soll
Die Ergebnisse der Optimierungsverfahren hängen allerdings sehr stark von den gesetzten Nebenbedingungen ab, unter denen die Algorithmen umgesetzt werden.
Um die Ergebnisse richtig, transparent und nachvollziehbar zu interpretieren, ist es dabei wichtig zu verstehen, was die Grundlagen und die Nebenbedingungen sind, die zu dem Ergebnis geführt haben.
Die Ergebnisse solcher Optimierungsmodelle sollten damit nicht das Ende der Diskussion um eine Standortfrage sein, sondern im besten Fall ein Einstieg darstellen.
Beachten Sie dazu auch unsere Veröffentlichung "Standortplanung von Rettungswachen – eine fachliche Einordnung von mathematischen Optimierungsmodellen"!
Fahrzeit- und Erreichbarkeitsanalyse
Mit modernster Isochronen-Analyse können Sie die Erreichbarkeit und Fahrzeiten für Ihre Rettungsfahrzeuge präzise und effektiv optimieren.
Isochronen sind geografische Bereiche, die anzeigen, wie weit Rettungsfahrzeuge innerhalb der planerischen Hilfsfrist fahren können – basierend auf dem aufbereiteten Straßennetz und den angesetzten Planungsgeschwindigkeiten.
Durch die Analyse dieser Zeit- und Entfernungsgrenzen erhalten Sie wertvolle Erkenntnisse darüber, wie schnell Ihre Einsatzkräfte verschiedene Gebiete planerisch erreichen können.
Vergleich von Standortkonzepten mittels Simulation
Die bedarfsgerechte Positionierung von Rettungswachen ist entscheidend für die schnelle Reaktionszeit im Rahmen der planerischen Hilfsfrist und damit für die Qualität der Notfallversorgung.
Wie lassen sich Effekte eines Standort-Soll-Konzeptes abschätzen? Die Antwort liegt in der Simulation und dem Vergleich verschiedener Standortkonzepte.
Mit fortschrittlichen Simulationsmodellen können Sie verschiedene Szenarien zur Standortwahl für Ihre Rettungswachen realistisch durchspielen und die Auswirkungen auf die Erreichbarkeit von Notfallzielen in untersuchen.
-
Szenarien-basierte Planung: Wir führen Simulationen für verschiedene Notfallereignisse und Einsatzbedingungen durch, um die Effekte von Standortveränderungen aufzuzeigen.
-
Optimierte Ressourcennutzung: Wir ermitteln bedarfsgerechte Standorte für Ihre Rettungsfahrzeuge, um die planerische Erreichbarkeit von Einsatzkräften flächendeckend sicherzustellen.
Für weitere Informationen zur Standortplanung kontaktieren Sie uns gerne kostenfrei und unverbindlich.
Ansprechpartner Standortplanung
Adrian Rohr
Tel: +49 (0) 228 - 9494 - 121
Mail: rohr@forplan.de
FAHRZEUGBEMESSUNG
Wir bemessen rechtssicher (vgl. u.a. Urteil des Verwaltungsgerichts Niedersachsen), anhand anerkannter Bemessungsmethoden der risiko- und frequenzabhängigen Bemessung sowie des Einsatzfahrtaufkommens in Ihrem Rettungsdienstbereich die notwendige Anzahl von Notfallrettungsmitteln je Rettungswachenversorgungsbereich.
Mit dem transparent nachvollziehbaren Sicherheitsniveau der Bemessung besteht ein statistisch gesichertes Qualitätskriterium für die zuverlässige Bedienbarkeit der Nachfrage nach Notfallrettungsmitteln, das z.B. in den Rettungsdienstgesetzen Sachsens, Sachsen-Anhalt und Hessen verankert ist.
Alle Bemessungsparameter werden vollständig und transparent dargestellt, sodass die Ergebnisse unter Hinzunahme der Formeln nachgerechnet werden können.
Darüber hinaus ist es mit der risikoabhängigen Bemessung auch möglich
-
simulierte Einsatzfahrten (siehe synthetischer Datensatz)
-
prognostische Daten (siehe Prognose von Einsatzfahrten) oder
-
unterjährige Zeiträume (z.B. Saison)
methodisch sicher und fachgerecht zu berücksichtigen.
ERGEBNIS
der Fahrzeugbemessung ist ein stundengenauer Rettungsmittelvorhalteplan für alle Rettungsmittel und Rettungswachenversorgungsbereiche.
Für weitere Informationen zur bedarfsgerechten Fahrzeugbemessung stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung..
Kontaktieren Sie uns gerne kostenfrei und unverbindlich.
Ansprechpartner Statistische Methoden
Dr. Holger Behrendt
Tel: +49 (0) 228 - 9494 - 120
Mail: behrendt@forplan.de
Bemessung von neuen Rettungsmitteln
Um die Notfallrettung zu entlasten stehen den Trägern in einigen Bundesländern inzwischen neben RTW, KTW und NEF weitere neue Einsatzmittel zur Verfügung. Diese stellen allerdings nur dann eine Entlastung für den Träger des Rettungsdienstes dar, wenn sie richtig bemessen werden. Im folgenden wird der Vorgang der Bemessung des NKTW beschrieben.
Als rettungsdienstliche Fachplanung ist die bedarfsgerechte Rettungsmittelvorhaltung einer Rettungswache nach folgenden Anforderungen zu ermitteln:
-
Rettungsmittel zur unverzüglichen Bedienung des Notfallaufkommens (Anfahrt mit Sonder- und Wegerecht) sind risikoabhängig zu bemessen.
-
Rettungsmittel zur Bedienung der Notfallfahrten und des Krankentransportaufkommens (Anfahrt ohne Sonder- und Wegerecht) sind frequenzabhängig zu bemessen.
Die Bemessung der notwendigen Gesamtvorhaltung von dienstplanmäßig besetzten Einsatzfahrzeugen von RTW, NKTW und KTW ist danach wie folgt durchzuführen:
-
Im ersten Schritt wird nach vorheriger Feststellung der Struktur der Bemessungsintervalle (BI) die Fahrzeugvorhaltung zur Durchführung von Notfalleinsätzen als reine Notfallvorhaltung bemessen (risikoabhängige Bemessung).
-
Im zweiten Schritt wird auf der Grundlage der Ergebnisse zur Ermittlung der reinen Notfallvorhaltung in einem weiteren hierarchischen Bemessungsschritt geprüft, inwieweit in einem
-
ersten Zuordnungsschritt Notfalltransporte (NKTW) und in einem anschließenden
-
zweiten Zuordnungsschritt Krankentransporte aus dem eigenen Einsatzbereich der Rettungswache mit über die Notfallvorhaltung des RTW bedient werden können, ohne das gewählte Sicherheitsniveau zu unterschreiten.
-
-
Im dritten Schritt wird die Fahrzeugvorhaltung zur Durchführung von Notfalltransporten (NKTW) und Krankentransporten ohne Fernfahrten getrennt bemessen (frequenzabhängige Bemessung).
-
Im vierten Schritt wird die Fahrzeugvorhaltung zur Durchführung von Fernfahrten, sofern das Fernfahrtaufkommen bemessungsrelevant ist, bemessen (frequenzabhängige Bemessung)
Abschließend wird die bemessene Gesamtvorhaltung an bedarfsgerechten Einsatzfahrzeugen zur Durchführung von Notfalleinsätzen und Krankentransporten einschließlich Fernfahrten sowie die Fahrzeugvorhaltung an den Notarztstandorten differenziert nach Tageskategorien und Dienstzeiten in einem Rettungsmittelvorhalteplan zusammengeführt.
Ablaufschema NKTW Bemessung
Für weitere Informationen zur Dimensionierung neuer Rettungsmittel stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Kontaktieren Sie uns gerne kostenfrei und unverbindlich.
Ansprechpartner Statistische Methoden
Dr. Holger Behrendt
Tel: +49 (0) 228 - 9494 - 120
Mail: behrendt@forplan.de
PERSONALBEMESSUNG
Mit unseren Methoden der Personalanalyse ermitteln wir den optimalen Personalbedarf für die Bereiche Einsatzdienst, Leitstelle oder Verwaltung, entwickeln Strategien für die zukunftsorientierte Personalbewirtschaftung oder modellieren Szenarien zur Entwicklung eines Personalkörpers unter Einbeziehung von Mitarbeiterbefragungen.
Für eine rechtssichere und umsetzbare
Personalplanung gilt es, die rechtlichen Regelungen von europäischen Richtlinien und bundesweiten gesetzlichen Vorgaben bis hin zu tarifvertraglichen einzelbetrieblichen Regelungen zu berücksichtigen. Des Weiteren gilt es, die unterschiedlichen Interessen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, der Märkte und Kunden sowie betriebliche Erfordernisse zusammenzuführen.
Ausgangspunkte
der Personalbemessung sind die zu erbringende Leistung und die zur Verfügung stehenden Arbeitsleistung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Ergebnis
der Bemessung sind die zur sicheren Bedienung dieser Leistung erforderlichen Vollzeitkräfte.
Für weitere Informationen zur Dimensionierung neuer Rettungsmittel stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Kontaktieren Sie uns gerne kostenfrei und unverbindlich.
Ansprechpartner Personalbemessung
Dr. Holger Behrendt
Tel: +49 (0) 228 - 9494 - 120
Mail: behrendt@forplan.de